Was sind bioidentische Hormone ?

Bioidentische Hormone werden aus der Pflanze gewonnen und im Labor in die Struktur gebracht, die unsere eigenen Hormone haben. Bioidentische Hormone haben somit genau die gleiche Struktur wie unsere körpereigenen Hormone. Somit passen sie genau auf den Zellreceptor, der für die eigenen Hormone geschaffen ist, und lösen auch an den Zellen die gleichen Wirkungen aus, wie unsere körpereigenen Hormone.

In der Antibabypille und in der sogenannten Hormonersatztherapie, die oft in den Wechseljahren verordnet wird, sind im Gegensatz dazu, synthetisch veränderte Hormone enthalten.

Hier sind die Strukturen von unserem natürlichen Progesteron und unserem natürlichem Östardiol den synthetischen Hormonderivaten gegenübergestellt. Das Ethinylestradiol kann an den Östrogenreceptor binden und befindet sich in jedem Präparat der Antibabypille. (Neuerdings gibt es 2 Präparate ,die ein natürliches Östrogen enthalten.) Chlormadinoacetat ist ein Beispiel für ein Gestagen, welches an den Progesteronreceptor binden kann. Es ist in Präparaten wie der Pille, in Medikamenten, wie z.B. gegen  Blutungstörungen und in der Hormonersatztherapie enthalten. Chlormadinoacetat dient hier  nur als Beispiel. Alle synthetische Gestagene, die immer in Antibabypillenpräparaten enthalten sind, haben eine andere Struktur als das natürliche Progesteron.

Progesteron
Östradiol
Chlormadinoacetat
Ethinylestradiol

Diese synthetischen Hormonderivate sind unseren eigenen Hormonen so ähnlich, dass sie auch am Zellreceptor der Zelle andocken können.

Sie haben aber je nach Gewebe und Organ teilweise ganz andere Wirkungen an der Zelle, als unsere körpereigenen Hormone. Das synthetisch veränderte Progesteron, ein sogenanntes Gestagen wirkt z.B. an der Gebärmutterschleimhaut ähnlich wie unser körpereigenes Progesteron. Es verhindert Regelschmerzen, eine zu starke und lange Menstruatiosblutung und schützt uns vor Gebärmutterschleimhautkrebs. Während jedoch unser natürliches Progesteron die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut so verändert, dass sich ein Embryo einnisten und wachsen kann, wird durch das synthetisch veränderte Progesteron die Gebärmutterschleimhaut kaum aufgebaut. Nur mit unserem körpereigenen Progesteron ist eine Schwangerschaft möglich. Das veränderte Progesteronderivat, kann zu Schwangerschaftsabbrüchen und Fehlgeburten führen. Auch am Brustgewebe wirkt unser natürliches Progesteron ganz anders, wie das synthetische Gestagen. In wissenschaftlichen Studien konnte gezeigt werden, dass körpereigenes Progesteron vor Brustkrebs schützt, während das veränderte Gestagenderivat das Brustkrebsrisiko erhöht.

Es ist noch nicht erforscht, wie das synthetische Gestagen auf die anderen Organe in unserem Körper wirkt.

Wir wissen jedoch wie unser natürliches Progesteron auf viele Organe im Körper wirkt. Hormonrezeptoren für unser natürliches Progesteron finden wir vor allem im Gehirn (25 Prozent), an der Brust, der Gebärmutter, in der Lunge, der Haut, am Knochen, am Blutgefäßsystem und in der Regulierung des Blutzuckerspiegels. Die Wirkungen des natürlichen Progesterons sind im Kapitel „unser Hormonsystem“ beschrieben. Die synthetischen Hormone führen zu einer Blockade der Hormonrezeptoren, dass heißt unsere natürlichen, körpereigenen Hormone können nicht mehr wirken. Außerdem hat die Leber Schwierigkeiten, die veränderten Hormonderivaten abzubauen. Es kommt zu Wechselwirkungen mit Enzymen und Stoffwechselvorgängen in der Leber. Die Verweildauer der synthetischen Hormone ist um ein Vielfaches erhöht. Durch den Wirkverlust der körpereigenen Hormone und der Leberbelastung resultieren u.a. folgende

Nebenwirkungen, die in wissenschaftlichen Studien gezeigt werden konnten:

Folgende Nebenwirkungen der synthetischen Hormone sind bisher bekannt :

  • Erhöhtes Risiko für Thrombose und Lungenembolie
  • Erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall
  • Erhöhtes Risiko für die Bildung von Gallensteinen und Gallenblasenentzündung
  • Fettstoffwechselstörungen, erhöhtes Risiko für Bauchspeicheldrüsen – Entzündung
  • Gewichtszunahme
  • Erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Diabetes
  • Erhöhtes Risiko für Osteoporose
  • Erhöhtes Risiko für Demenz
  • Mangel an Vitaminen und Mikronähstoffen, besonders B-Vitamine, Vitamin C und A, Mangel an Folsäure, Magnesium und Zink.
  • Mangel an körpereigenen Hormonen, besonders Progesteron, Östradiol und Testosteron.

Die Wirkungen der körpereigenen Hormone sind im Kapitel „unser Hormonsystem‚ beschrieben. Nähere Informationen finden Sie auch in der Hormonbroschüre, die in der Praxis ausliegt.